Liniengleichnis | 2011 | Solarzellen, Kabel, LED Leuchten | 158 x 264 x 35cm

Drei Solarzellen lehnen schräg an der Wand. Auf der Rückseite, zwischen Wand und Solarzelle, ergibt sich ein beschatteter Raum, da die Fläche der Solarzellen das Durchdringen des Lichts verhindert. Deckenleuchten und einstrahlendes Sonnenlicht erzeugen genug Energie um eine Lampe, welche sich im Spalt zwischen Solarzelle und Wand befindet, zum Erleuchten zu bringen. Der schattige Bereich wird somit auf direktem Weg, ohne Zwischenschaltung eines Akkus oder Ähnlichem, erhellt.
Wirft ein Betrachter Schatten auf die Solarzelle, kann er unmittelbar die Lichtintensität der Lampe steuern und aktiv das Wirken dieser Installation beeinflussen.
Das Liniengleichnis, Titel dieser Arbeit, ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia. Es bildet in der Erkenntnistheorie, zusammen mit dem Sonnen- und Höhlengleichnis, wichtige Eckpfeiler der Philosophie. Das Spiel mit dem Licht wird bei dieser Arbeit zu einer partizipatorischen Metapher der Erkenntnis und führt die vermeintliche Funktion ad Absurdum.

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